Sonneberg – Am Mittwochvormittag staunen all die, die eigentlich gemütlich ihre Bahnen in der Schwimmhalle im Sonnebad drehen wollen, dass drinnen schon ein emsiges Gewusel herrscht. „Ach ja“, fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen. „Es ist ja likra-Cup“, erinnern sie sich an die Schilder, die schon lange auf dieses sportliche Highlight hinweisen.
Im Bad sind einige der Kinder schon im Wasser, um sich warm zu machen. Andere ruhen sich für ihren Start indessen noch ein wenig aus. „Alle mal das gelbe T-Shirt anziehen und an den Beckenrand setzen“, bittet Moderator Torsten Donau. Schnell suchen diejenigen, die ihr Shirt schon ausgezogen haben noch einmal danach und suchen sich dann ein Plätzchen. „Ein bisschen auf rutschen noch“, fordert der DJ. Und dann ist es tatsächlich geschafft. An drei Seiten des Beckens sitzen die Mädchen und Jungen aus drei Grundschulen in Reih und Glied nebeneinander. „Jetzt alle mal kräftig mit den Füßen planschen“, gibt Torsten Donau die nächste Anweisung. Das müssen sich die Kinder nicht zweimal sagen lassen. Sie strampeln was das Zeug hält. „Gut, jetzt seid ihr warm für den 16. likra-Cup“, lobt der Moderator und übergibt an Bürgermeister Heiko Voigt, der alle mit „Guten Morgen“ begrüßt. Die Antwort kommt lautstark und gemeinsam zurück. „Ein schönes Bild, wenn 100 gelbe Wasserfrösche planschen“, freut sich der Bürgermeister und ist stolz, dass man in diesem Jahr den 16. likra-Cup starten kann. Aber erst, wenn die Eltern der Starter schon dabei waren, ist es perfekt. „Dann haben wir eine wirkliche Tradition“, sagt er und bedankt sich bei der likra, die dieses sportliche Event für die Grundschüler nun schon seit vielen Jahren möglich macht. „Viel Spaß und tolle Erfolge“, wünscht er den kleinen Schwimmerinnen und Schwimmern.
„Habt ihr Lust auf den Wettkampf?“, will Michael Bindzettel, Geschäftsführer der likra wissen. Das erste Ja ist ihm jedoch noch etwas zu leise, also fragt er erneut und diesmal kann es jeder hören: Ja die Kinder haben Lust. Auch er wünscht viel Erfolg und rät, alles für eigene Schule zu geben. „Holt euch den Pokal, der noch in Neuhaus ist“, fordert er und eröffnet den 16. likra-Cup mit „Sport-frei“.
Bevor es losgeht, weist Moderator Torsten darauf hin, dass die Zeiten der dritten Klassen gleichzeitig für die 25. Kreisjugendspiele herausgerechnet werden. Wettkampfleiter Chris Tamke wünscht allen einen schönen Tag und spannende Wettkämpfe. „Seid ihr bereit?“, ruft er in die Runde und bekommt ein lautes „Ja“. Damit auch jeder weiß, wie es abläuft geht er zusammen mit DJ Torsten den konkreten Ablauf noch einmal durch. Dazu gehört als Erstes ein Startsprung, den Rebecca aus der Grundschule Wolkenrasen perfekt meistert. „Aber erst auf den Startblock, wenn Chris lange gepfiffen hat“, weist Torsten Donau hin. Dann kommt das Kommando „Auf die Plätze“ und erst mit dem kurzen Pfiff ins Wasser.
Alles klar, es kann losgehen. DJ Torsten verliest die Namen der ersten Starter. Sie nehmen Aufstellung und nachdem auch die Zeitnehmer am Ende der Bahn startklar sind, ertönt der erste, lange Pfiff. Zuerst sind die Mädchen der dritten Klasse an der Reihe. Für sie gilt es zunächst 25 Meter Brust zu schwimmen. Anstrengend, aber machbar und unter der kräftigen Anfeuerung der Mitschüler geht es noch viel schneller. Jeder gibt sein Bestes, auch wenn man nicht der perfekte Schwimmer ist. Maya zum Beispiel sticht sofort durch ihren Schwimmstil hervor. „Ich bin im Schwimmverein“, erzählt sie. Klar, dass sie in Sachen Technik sehr gut ist. Muss man aber nicht, denn hier geht es ums Mitmachen und um die Schule. Da kann es auch schon mal passieren, dass man vor lauter Aufregung ein bisschen zu früh vom Startblock gesprungen ist. „Einfach noch mal zurück“, beruhigt Chris. „Es macht einfach Spaß, mit den anderen um die Wette zu schwimmen“, erzählen Madleen und Laura. „Es ist cool, hier dabei zu sein“, ergänzt Rebecca.
Nach den Mädchen sind die Jungs an der Reihe, die ebenfalls 25 Meter Brust schwimmen müssen. „Dann noch jeder 25 Meter Rücken und schließlich die Staffeln“, zählt Wettkampfleiter Chris die weiteren Disziplinen auf.
Geschafft, aber auch stolz ist am Ende des Vormittags jeder. Nach so viel Anstrengung schmeckt das Mittag, das die Mitarbeiter des Sonnebades vorbereitet haben, noch einmal so gut. „Schön war‘s und Spaß hat es auch gemacht“, sind sich auf dem Heimweg alle einig.
Text: Cathrin Nicolai (Freies Wort)